ANTONIE BIERLING. Er kann mehr als eine Billionen Reize voneinander unterscheiden [1] , warnt uns vor gefährlichen Situationen und kann sogar unsere Gefühle, Erinnerungen und zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflussen. Und doch wird der menschliche Geruchssinn häufig unterschätzt. Dabei begleiten Gerüche uns überall: der Duft von frisch gemahlenem Kaffee am Morgen, der weihnachtliche Geruch von Kerzen und Gebäck oder der gewohnte Körpergeruch geliebter Menschen. „Gerüche machen unsere Umwelt lebendig und emotional“ [2]. Der Geruchssinn ist ein höchst effizientes Sinnessystem, dessen Verlust eine herbe Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellen kann. Dennoch ist er bislang deutlich weniger erforscht als das visuelle und auditive System. Zudem ist es bis heute nicht gelungen, ein künstliches Pendant zur Nase zu entwickeln, das der Komplexität des menschlichen Geruchssinnes gerecht wird. Was macht den Geruchssinn aber so bedeutsam, wozu braucht man eine künstliche Nase und welche Rolle spielt psychologische Forschung für deren Entwicklung?

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