PAULA BÖHLMANN. Trotz Verbot in den Schrank geschaut, um das Geburtstagsgeschenk schon einen Monat vorher zu kennen. Trotz der glücklichen monogamen Beziehung einen Flirt genossen. Trotz des elterlichen Verbots mit den Freunden die erste Zigarette probiert. Man könnte nun mit Freud argumentieren und sagen, dass das ÜBER-ICH einfach zu schwach sei, um sich gegen das übermächtige ES durchzusetzen, doch ich glaube, das ist es gar nicht. Es fühlt sich anders an. Es fühlt sich nicht an, als habe das ÜBER-ICH den Kampf verloren. Es ist vielmehr, dass es gar nicht kämpfen wollte. Es war eine bewusste Entscheidung auszubrechen und das Verbotene zu tun. Aus diesem Grund muss man sich fragen, ob man all die Sachen wirklich „trotz“ des Verbots oder gerade „wegen“ des Verbots getan hat.
Forbidden fruit oder tainted fruit? Weiterlesen