Selbstexperiment zum Therapeutischen Schreiben
PAULA BÖHLMANN & NOËL CLAUSEN. Schon wieder sitze ich vor dem weißen Blatt Papier, das ich sorgsam mitsamt Stift zurechtgelegt habe. Obwohl ich mich oft in ein romantisches Candlelight-Tagebuch-Date mit mir wegtagträume, ist mein Kopf jetzt, wo ich mich tatsächlich mit einem Block und einem Stift am späten Nachmittag auf den Balkon gesetzt habe, furchtbar still. Als Kind habe ich doch so gerne geschrieben und oft Stunden damit verbracht, mir am Küchentisch Geschichten auszudenken oder meinen Tag akribisch detailliert niederzuschreiben. Von meiner Mama hörte ich immer wieder „Schreiben hilft“ und schon oft habe ich selbst diesen Rat an aufgebrachte Menschen weitergegeben, der doch so einfach, unmittelbar und praktisch überall umsetzbar ist. Aber wenn ich jetzt vor dem provokanten weißen Blatt sitze und darüber nachdenke, weiß ich eigentlich gar nicht, was am Schreiben überhaupt so hilfreich sein soll.
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